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Bei vielen ist es wirklich knapp

Immer mehr Menschen in Deutschland sind von Altersarmut bedroht. Wenn das Gehalt wegfällt und die gesetzliche Rente nicht ausreicht, um über die Runden zu kommen, müssen sich viele massiv einschränken. Frauen erhalten in Deutschland durchschnittlich sogar 37 Prozent weniger Rente als Männer. Sie kümmern sich in der Regel jahrelang um Kinder und pflegen Alte. Dafür reduzieren sie ihre Arbeitszeit oder verzichten ganz auf einen Beruf, was am Ende die Rente mindert. Frauen bekommen durchschnittlich 710 Euro Rente brutto, Männer 1.139 Euro. Mit der Riester-Reform, den Hartz-Gesetzen und der Agenda 2010 erfolgten seit 2002 eine Absenkung des Niveaus der gesetzlichen Renten und ein genereller Abbau des arbeits- und sozialrechtlichen Schutzes. Wir sprachen mit Delia Hinz, 78 Jahre, über Arbeit, Rente und Klimawandel. Die Rentnerin engagiert sich ehrenamtlich und denkt nicht im Traum an Ruhestand.

 

Was haben Sie beruflich gemacht?

Delia: Ich habe mir über die Abendschule den Zugang zur Ingenieurschule für Chemie verschafft und dort mein Diplom erworben. Danach war ich 28 Jahre lang im Kabelwerk Berlin Adlershof angestellt. Dort habe ich in der Qualitätkontrolle gearbeitet.

 

Haben Sie immer voll gearbeitet?

Delia: Ich habe einen Sohn. Er kam zu früh zu Welt und deshalb habe ich fünf Monate pausiert. Dann wurde er in die Krippe gebracht und ich ging wieder arbeiten. Es war kompliziert, denn ich musste um 7 Uhr morgens in Adlershof sein. Dann habe ich ihn morgens um 6 Uhr in der Krippe abgegeben und abends um halb sechs wieder abgeholt. Das war damals so üblich. Aber ich hatte schon manchmal ein schlechtes Gewissen.

 

Für die Rentenansprüche ist das natürlich ein Vorteil.

Delia: Ja, das stimmt. Ich habe keinen Bruch in meiner Erwerbsbiografie durch lange Kinderbetreuungszeiten. Ich war durchgängig beschäftigt. Außerdem wurde mein Studium nach der Wiedervereinigung anerkannt, das heisst, das auch dort meine Rentenansprüche anders eingeordnet wurden. Ich hatte Glück.

 

Und was machen die Menschen mit weniger Rente?

Delia: Es gibt Leute die sehr bescheiden leben müssen. Die waren vielleicht mal Facharbeiter oder haben sich lange Zeit um die Kinder gekümmert. Zwar kommen die irgendwie mit ihren Renten aus, aber gut klappt das nicht. Ich kenne auch ältere Leute die sich was dazuverdienen müssen und dann stundenweise als Verkäuferinnen arbeiten. Bei vielen ist es wirklich knapp.

Mein Bruder war zum Beispiel Kraftfahrer. Er hat zum Glück eine günstige Wohnung, aber er muss sich auch einschränken. Neulich kam er mich in Berlin besuchen. Da fuhrt er mit dem Auto und nicht mit der Bahn, weil die Bahn teurer ist. Natürlich ist das Auto auch nicht günstig und vor allem auch nicht umweltfreundlich. Aber unser jetziges Rentensystem verteilt von arm nach reich. Das ist extrem ungerecht. Eine Mindestrente würde da schon helfen.

 

Gehen Sie im September wählen?

Delia: Ja selbstverständlich. Ich wähle DIE LINKE, damit in unserem reichen Land keine Rentnerin und kein Rentner im Alter von Stütze leben muss. Mir sind die Themen Umwelt, Klimaschutz und Energie besonders wichtig. Denn man sieht ja, was da bald auf uns zukommt. Wenn wir das aber nicht sozial gestalten, leiden alle Generationen darunter. Und deswegen wähle ich Links.


Das wollen wir:

Gute Rente für Alle!

  • Solidarische Mindestrente von 1.200 Euro
  • Ab 65 abschlagsfrei in die Rente
  • Ostdeutsche Renten angleichen
  • Erwerbslosigkeit, Kindererziehung und Pflege müssen besser abgesichert werden.
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